Training & Ausbildung von Personensuch Hunden
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Was ist Mantrailing

Mantrailing (engl. man „Mensch“ und trail „verfolgen“) ist die Personensuche unter Einsatz von Gebrauchshunden, die Mantrailer oder Personenspürhunde genannt werden. Dabei wird der hervorragende Geruchssinn der Hunde ausgenutzt.

Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert.

Mantrailer können nicht nur auf Spuren von Fußgängern eingesetzt werden, selbst die relative Abgeschlossenheit eines fahrenden Autos verhindert nicht, dass die Personen verfolgbare Spuren hinterlassen. Mantrailer können, im Unterschied zu Fährtenhunden, auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen eingesetzt werden.


Mantrailing ist keine Wissenschaft, höchstens eine Kunst.

Wir suchen die Spur

Wir verfolgen sie

Und wir finden die Person



Wie Trainieren wir


Wir arbeiten nach den Grundlagen der Kocher Methode (TKM), benannt nach Kevin John Kocher, der ein Sheriff in den USA war, inzwischen ist er leider am 31.10.2017 verstorben. R.I.P. Kevin
Mit jahrzehnter langer Erfahrung, und hunderten von Realeinsätzen hat er eine Methode entwickelt, den Hund im Bausteinsystem aufzubauen. Und gründete das International Bloodhound Training Institute


Das wichtigste ist eine Belohnung, wofür der Hund sterben würde. Wer arbeitet schon gerne, wenn er weiss, dass er keinen richtigen Lohn bekommt.
Es ist auch wichtig, dass der Hund am Anfang schnell zu seiner Belohnung kommt, das steigert seine Motivation.

Wir legen auch grossen Wert auf eine gute Geruchsdifferenzierung. Start von verschiedenen Geruchsartikeln, wie zum Beispiel einem Autositz.

“Fortschritt drückt sich nicht im
Alter oder in der Länge eines
Trails aus, sondern in der
Stabilität der Grundlage !”
                                                                 Kevin John Kocher




So beginnen wir:
Wir beginnen den Trail immer mit dem gleichen Ritual. Da der Hund ja keine Maschine ist die man ein, und aus schalten kann, müssen wir die Motivation aufbauen. Rituale sind wichtig für den Hund, er arbeitet besser und er kann den Ablauf besser verknüpfen.


Das Startritual
Das beginnt, wenn ich den Hund aus dem Auto hole. Ich nehme Ihn immer mit den gleichen Worten raus. Es ist egal was ich sage zb. Jetzt gehen wir arbeiten, he jetzt geht es los. Auch das Startritual sollte immer gleich sein. Ich trage  das Geschirr sichtbar vom Auto weg, lege den Geruchsartikel an die Startposition und das Geschirr darauf oder unmittelbar daneben. Das zeigt dem Hund, dass es bald los geht. Jetzt mache ich mit dem Hund noch einen Kreis um die Startposition. Da darf er nochmals Hund sein, schnuppern, pinkeln oder auch die Gegend abchecken. Der Kreis soll geschlossen sein, also 360° und eventuell im Umkreis von 10 – 15 m Seitenstrassen und Wege einschliessen. Anschliessend legen wir dem Hund das Geschirr an, auch das soll ein Ritual sein, wie beim Auto brauchen wir immer die gleichen Wörter oder Sätze. Sobald er im Geschirr ist, soll er wissen, dass die Arbeit losgeht.
Jetzt muss der Hund wissen welchen Geruch er verfolgen soll. Ich halte ihm den Geruchsartickel vor die Nase, wenn er mit der Nase daran ist, kommt das Kommando für das Anriechen, zum Beispiel riech, sniff usw. Danach das Kommando für das Suchen wie such, trail usw. Wir brauchen 2 Kommandos, wenn wir mal an einem Autositz oder Türfalle anriechen müssen, wird es mit einem Kommando schwierig. Für einen erfolgreichen Hund, muss ich eine saubere Grundlage aufbauen.


Der Intensity Start
Ich muss dem Hund beibringen, dass Trailen das tollste auf der Welt ist. Mit dem Intensity Start und Intensity Trail überzeuge ich ihn davon, damit er sich von anderen Dingen wie Katzen, anderen Hunden und Gerüchen nicht ablenken lässt. Es kommt nicht darauf an wie lange oder wie alt der Trail ist, sondern wie sauber der Hund arbeitet.
Wichtig ist auch eine top Belohnung, damit es sich lohnt die Person so schnell wie möglich zu finden. Niemand arbeitet hart, wenn es weiss, dass er keinen guten Lohn erhält.
Beim Intensity Start ist die Versteckperson noch anwesend. Wenn der Hund im Geschirr ist, wir der Hund von der VP angeheizt, dass heisst er hält dem Hund seine Belohnung oder Spielzeug vor die Nase, auch verbal wird nochmals aufgemuntert ihm zu folgen, dann wirft er dem Hund ein Geruchsartickel wie T Shirt, Mütze oder Handschuh vor die Füsse und rennt weg. Wir starten so, dass die VP so schnell wie möglich aus dem Blickfeld verschwindet, dass heisst hinter einem Auto oder Hausecke ect. Der Trail sollte eine Richtungsänderung haben und so lange sein, dass der Hund die Nase einsetzen muss so um 35 – 50 m. Ist die VP ausser Sichtweite, zeige ich auf den Geruchsartickel, wenn er dran ist gebe ich den riech, anschliessend den trail Befehl. Es kann sein, dass der Hund schon vorher aus Neugierde an den Geruchsartickel geht, dann gebe ich schon den riech Befehl, warte aber noch einen Moment bis ich den Trail Befehl gebe.
Hat der Hund die VP gefunden und korrekt angezeigt gibt es Lob und etwa ein Drittel der Belohnung. Bei Spielzeug nur Lob.


Der Intensity Trail
Die VP nimmt die Belohnung weg und rennt gleich nochmals los so 20 – 25 m. Ich drehe meinen Hund in die Gegenrichtung, damit er nicht sehen kann wo die VP hinläuft. Sobald die VP ausser Sichtweite ist, kommt der Befehl weiter. Kein trail Befehl mehr. Jetzt darf es auch richtig schnell gehen, das fördert die Motivation. Hat er die VP gefunden und korrekt angezeigt, gibt es eine grosse Party mit viiiel Lob und natürlich den Rest seiner Belohnung oder Spielzeug. Hat er seine Belohnung gefressen, nehme ich Ihn aus dem Geschirr.
Jetzt ist der Hund voll Motoviert und wird so ins Auto gebracht, hole ich In für den nächsten Trail aus dem Auto, wird er die gleiche Motivation für dieses tolle Spiel zeigen.
So beginnt bei uns jedes Training, und auch die Prüfungen.
Das Startritual bleibt immer gleich, egal ob Geruchsartikel in einer Tüte, Autositz, Parkbank oder Treppengeländer. Das Geschirr kommt einfach vor den Gegenstand den wir als Geruchsträger brauchen.



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